ENDEMITEN

Digitale Erschließung endemischer Arten in Österreich

Endemische Arten sind in fast allen Organismengruppen zu finden, in machen gar nicht oder kaum (Pilze, Flechten, Algen, Moose) in anderen wiederum machen sie einen signifikanten, Teil der Artendiversität Österreichs aus (z.B. Blütenpflanzen, Schnecken, Käfer, Spinnen). Für die Erforschung und auch den Schutz endemischer Arten trägt Österreich eine große Verantwortung, endemische Arten sind entsprechend in den österreichischen naturkundlichen Sammlungen gut dokumentiert und aufbewahrt.

ZIEL

Ziel eines Projekts kann mittelfristig die Digitalisierung (MIDSlevel2) aller endemischen Tier-, Pflanzen und Pilzarten sein und jene Daten mit Beobachtungsdaten und Literaturdaten zu ergänzen.

Durch dieses Projekt kann folgendes
erreicht und auch erforscht werden:

Es wird erwartet, dass Typusmaterial endemischer Arten vor allem in österreichischen Sammlungen aufbewahrt wird – nach Datenanalyse kann auch nicht bekanntes Typenmaterial virtuell zugeordnet werden und ggf. im Kontext neu erforscht werden.

Für alle endemischen Arten kann die Entdeckungs- und Erforschungsgeschichte im Detail nachvollzogen werden.

Der Einfluss menschlicher Nutzung hat spätestens seit dem 19.Jahrhundert starke Auswirkungen auf die Biodiversität. Durch die Häufigkeit von Aufsammlungen (ergänzt auch durch Beobachtungen) kann die Abnahme oder Zunahme der Häufigkeit endemischer Arten kontinuierlich nachvollzogen werden.

Stenoendemische Arten sind vermutlich stärker von direkten Auswirkungen der Klimaerhitzung betroffen als weitverbreitete. Ein Teil endemischer Arten hat ein kleines Verbreitungsgebiet (Stenoendemiten). Von diesen Arten kann das bekannte Verbreitungsgebiet, Gesamtpopulationsgröße und historische Populationsentwicklung genauer beschrieben werden. Damit kann auch die ökologische Nische genauer erfasst werden, was z.B. wichtige Daten für den Biodiversitätsschutz bringt.

Erst vor kurzer Zeit neu beschriebene Arten sind noch unzureichend bekannt und häufig in älteren Sammlungen falsch bestimmt und eingereiht. Die Digitalisierung jener Bestände macht diese Arten nicht nur besser bekannt und motoviert zu deren Erforschung, die Kuratierung der Sammlungen wird dadurch auch erleichtert und verbessert. Damit wird die reale Verbreitung dieser noch wenig bekannten Arten schneller bekannt.

Viele endemische Arten sind regional häufig und wichtige Elemente der Artengemeinschaften und oft gefährdeter/geschützter Ökosysteme – Die genaue Verbreitung und deren historische Populationsentwicklung kann durch die Digitalisierung der Sammlungen genauer erforscht werden. Damit können auch genauere Aussagen über Änderungen in den Ökosystemen und deren Ökosystemfunktionen erwartet werden.

Team

Konrad Pagitz

Universität Innsbruck, Innrain 52, 6020 Innsbruck

Andreas Tribsch

Paris Lodron Universität Salzburg, Hellbrunnerstr. 34, 5020 Salzburg

Kurt Zernig

Universalmuseums Joanneum, Studienzentrum Naturkunde, Weinzöttlstraße 16, 8045 Graz

Konrad Pagitz

Universität Innsbruck, Innrain 52, 6020 Innsbruck

Andreas Tribsch

Paris Lodron Universität Salzburg, Hellbrunnerstr. 34, 5020 Salzburg

Kurt Zernig

Universalmuseums Joanneum, Studienzentrum Naturkunde, Weinzöttlstraße 16, 8045 Graz

SAMMLUNGEN

Naturwissenschaftliche Sammlungen
dokumentieren die Entwicklung und den Zustand
des Lebens und der Erde

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